Festlicher Ausklang des alten und Auftakt des neuen Jahres

Mit einem Festkonzert am 29. Dezember 2015 und dem traditionellen Neujahrsempfang am 10. Januar 2016 vollzog sich der Jahreswechsel für die Freunde von Schloss und Park Benrath in fürstlichem Ambiente und mit vorzüglicher Musik.

 

 

Das "Konzert zwischen den Jahren"

Das "Duo Alexander", Alexander Scherf und Alexander Puliaev, zeigte in der Kapelle des Ostflügels mit Cello und Hammerflügel den Hörern die Vielfalt der Variationenkompositionen der Klassik,  einer damals höchst beliebten, oft für den hausmusikalischen Gebrauch gedachten Gattung, bei der bekannte Themen aufgegriffen und in kunstvoller Weise unter verschiedensten musikalischen Aspekten variiert, also gewissermaßen beleuchtet wurden. Beethoven etwa  Themen von Händel oder Mozart, Mozart ein recht plumpes von Gluck: "Unser dummer Pöbel meint" [... dass wir strenge leben, Jeder wird bald unser Freund, weil das Ansehn dürftig scheint, welches wir uns geben ...], über dessen heutige Aktualität man ausgiebig diskutieren könnte.  Auch ein sehr selten gehörtes Variationenstück von Helene Liebmann geb. Riese, als jugendliche Pianistin und  Komponistin um 1810 - 1820 ein Berliner "Wunderkind",  stand auf dem Programm; und, so bewies der Vortrag, sie muss sich nicht neben den großen Namen ihrer Zeit verstecken. Musikalisch war der Abend ein Genuß durch das technisch hervorragende und musikalisch lebendige Spiel der beiden Solisten und nicht zuletzt kamen auch die Klangästheten auf ihre Kosten, denn Cello und Hammerflügel (ein wundervoller Nachbau eines historischen Instrumentes des frühen 19. Jh.) harmonierten klanglich vorzüglich. Reizvoll erwiesen sich auch  Alexander Scherfs kurze Einführungen in die einzelnen Werke.  Ein hochgestimmtes Publikum verließ erst nach reichlichem Applaus und Zugaben den Saal.

Porzellanfigur FrankenthalEr schaut in die Sterne, sie schaut auf ...? (Eine der drei Frankenthaler Porzellanfiguren, die der Freundeskreis der Stiftung Schloss und Park Benrath zum Neujahrsempfang überreichte.) Foto H. Bruhns

 

Der Neujahrsempfang

Knapp zwei Wochen später versammelten sich die Freunde von Schloss und Park Benrath im Kuppelsaal zur Begrüßung des neuen Jahres, unter den Gästen waren der Bezirksbürgermeister Dr. Karl-Heinz Graf wie auch sein Vorgänger Heinz-Leo Schuth und  der Kulturdezernent der Stadt Düsseldorf, Hans-Georg Lohe und der Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath, Prof. Stefan Schweizer und Nicolas Maas.  Frau Klahold, Vorsitzende des Freundeskreises, begrüßte die Gäste und Mitglieder des Vereins mit einem Blick auf das vergangene Jahr, die gegenwärtige Situation und Pläne für die Zukunft, wobei sie den Erfolg der Stiftung bei ihren Projekten, insbesondere dem Weihnachtsmarkt, der sehr gut angenommen worden sei, hervorhob. Herr Lohe, der die Grüße der Landeshauptstadt Düsseldorf übermittelte,  nahm dies auf - eine Gesamtzahl von 80.000 Besuchern habe niemand erwartet; davon hätten auch der traditionelle Weihnachtsmarkt im Dorf wie Benrath überhaupt profitiert.  Die Stadt habe erstmals seit einigen Jahren wieder größere Mittel für die Renovierung bereitstellen können - mit einem Bundeszuschuß, den die Stiftung eingeworben hat, stehe so insgesamt deutlich über 1 Mio. Euro zur Verfügung; und ähnliche Zahlen könnten auch in den Folgejahren erwartet werden. Als dritter Redner bedankte sich Prof. Schweizer bei den Freunden für ihre nachhaltige Unterstützung und das gute Verhältnis, in dem man vor allem miteinander und nicht über einander rede. Er würdigte das Neujahrsgeschenk der Freunde, drei exquisite Porzellanfiguren aus der Frühzeit der Frankenthaler Manufaktur, und skizzierte dann das Programm der Stiftung im neuen Jahr - besonders sei erfreulich, dass die Fortführung der Konzerte im Schlosspark, nun mit einem Kölner Orchester, habe gesichert werden können. Diese Perspektive  hatten auch Frau Klahold und Herr Lohe begrüßt.

.

Die genannten hochrangigen Gäste mußten natürlich zurücktreten gegenüber den besonderen Ehrengästen der Veranstaltung: Kurfürst Carl Theodor und seine Gattin Elisabeth Auguste hatten höchstpersönlich im 260. Jahr nach Beginn ihres Schlossbaus in Benrath eine Zeitreise angetreten, um endlich in den Genuß ihres architektonischen Juwels zu kommen, das sie zu Lebzeiten nicht so recht auskosten konnten. Mit ihrem Auftritt verbanden Andrea Bartsch und Claus Bido das gekonnte Rezitieren von barocken und anakreontischen Gedichten, die das Publikum vergnügten und zum Schmunzeln brachten und es lange applaudieren ließen.

 

Auch bei diesem Neujahrsempfang wurden die Gäste musikalisch verwöhnt. Sehr überraschend erklangen eingangs barocke Kompositionen Deviennes, gespielt vom Klarinettenduo Stefanie Bosenius - Thomas Meyer aus dem Äther. Die Musiker spielten nämlich, dem archtektonisch geplanten originalen musikalischen Aufführungskonzept des Benrather Schlosses entsprechend, in der Empore des Kuppelsaals hoch oben in der Laterne. Beeindruckend war, wie klar und allgegenwärtig die Musik erklang. Zum Abschluss der Veranstaltung im Kuppelsaal waren die beiden Solisten mit den Amüsements für 2 Klarinetten  von Franz Anton Hoffmeister leibhaftig im Parterre zu hören und in Augenschein zu nehmen und wurden vom Publikum mit kräftigem Beifall bedacht.

 

 

Sodann folgte das traditionelle Beisammensein im Lapidarium mit Getränken und Gebäck, das dieses Mal auch Gelegenheit gab, mit dem Kurfürsten und seiner Gattin höchstpersönlich über alle Standes- und Zeitgrenzen hinweg zu sprechen.

 

 

 

 

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Weitere Informationen Ok Ablehnen