Preview der Ausstellung "Frauengeschichten - Weiblicher Adel auf Schloss Benrath"

Fast dreißig Mitglieder der Freunde von Schloss und Park Benrath versammelten sich am 9. April 2019 im Innenhof des Gartenkunstmuseums zur Vorbesichtigung der neuen Ausstellung über bedeutende weibliche Adelspersönlichkeiten, deren Schicksale mit Schloss Benrath verbunden waren. Prof. Schweizer, wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath, begrüßte die Anwesenden herzlich: es sei der Stiftung auch bei dieser Ausstellung ein Anliegen, eine Preview als Ausdruck des Dankes für die Unterstützung durch den Freundeskreis zu veranstalten. 

 

 

Bereits im ersten Ausstellungsraum, der den Gemahlinnen der Kurfürsten des Hauses Pfalz-Zweibrücken gewidmet ist, wurde deutlich, dass die Ausstellung über die Darstellung der individuellen Schicksale der jeweiligen mit Benrath verbundenen Damen weit hinaus geht, indem sie das über die Epochen hinweg mittels Heiratspolitik gestaltete Netzwerk zu den großen Königshäusern des kontinentalen Europa aufzeigt. Prof. Schweizer bemerkte, dass ohne die Recherchen für die Ausstellung manche Aspekte der verschiedenen Rollen, die diese Frauen in Politik, Kultur und Adelsgeschlechtern spielten, wohl im Unklaren geblieben wären. Insbesondere habe erstaunt, wie selbständig und ebenbürtig viele Gemahlinnen des Hochadels im 18. Jahrhundert neben ihren Gatten agierten.

Blick durch die Ausstellungsräume. Foto: H. BruhnsBlick durch die Ausstellungsräume. Foto: H. Bruhns

 

Die Ausstellung spannt einen Bogen von den ersten Pfälzisch-Zweibrückener Generationen, zu deren Zeiten noch das Renaissance-Schloss in der Mitte des heutigen Spiegelweihers bewohnt wurde (von dem heute noch die Orangerie-Bauten zeugen), bis zum Ende der preußischen Zeit, während der das Schloss vom Haus Hohenzollern genutzt wurde. Schlusspunkt bleibt die Episode der Elisabeth von Ardenne, die, von Fontane im Roman Effi Briest verarbeitet, literarischen Adel erwarb. Seltsam, dass hier, am Ende der Periode als Adelssitz, der Name 'Elisabeth' noch einmal aufklingt, der 200 Jahre zuvor in der Pfälzer Zeit in jeder Generation geführt wurde und durch Elisabeth Auguste, die Gemahlin Carl Theodors, mit der Entstehung des heutigen Schloss Benrath auf das Engste verknüpft ist. 

 

Hervorragende Exponate konnten aus anderen Schlössern und Museen für diese Ausstellung ausgeliehen werden. Bei den Erkundungen wurde einiges (wieder-)entdeckt, dessen Bezug zu Benrath unbekannt war oder das lange als verschollen galt, so in Sigmaringen eine über 400-seitige Akte zum 1756 begonnenen Bau des heutigen Schloss Benrath. Zur Ausstellung wurde ein reich bebilderter Katalog erstellt, der auch einige wichtige Gemälde und Dokumente zeigt, die nicht nach Benrath gebracht werden konnten.

 

Kaiserinnen, Zarinnen und Königinnen besuchten Schloss Benrath selbst oder es war ihnen als beliebter Aufenthalt ihrer Verwandten vertraut. So war das Schloss viel mehr, als nur eine maison de plaisance eines Kurfürsten, der, durch die Umstände seiner Zeit bedingt, nie dort gelebt hat. Das ist allerdings den Düsseldorfern unserer Zeit selten bewusst. Dem hilft diese Ausstellung ab: gerade die Konzentration auf die Geschichte des weiblichen Adels macht die europäische Dimension der Geschichte von Schloss Benrath deutlich. 

 

Vom 10. April bis 23. Juni 2019 besteht Gelegenheit zum Besuch. Spezielle Führungen und eine Vortragsserie während einiger Wochen jeweils Mittwochs um 19:00h, die interessante Perspektiven auf das Thema bieten, sind besondere Attraktionen. Informationen finden Sie bei der Stiftung Schloss und Park Benrath: Frauengeschichten

Gemälde von Schloss Benrath der Prinzessin Wilhelmine Luise von Preußen. Foto: Anna WeidemanGemälde von Schloss Benrath der Prinzessin Wilhelmine Luise von Preußen. Foto: Anna Weidemann

 

Der Dank der anwesenden Freunde von Schloss und Park Benrath zeigte mit langem Applaus den tiefen Eindruck, den die Ausstellung hinterlässt.  Er galt damit der  Leistung aller an ihrer Gestaltung und an der Erstellung des Katalogs Beteiligten. Prof. Schweizer verwies auf die Forschungen der ehemaligen Kustodin von Schloss Benrath und jetzigen Beirätin für Kunstgeschichte im Freundeskreis, Frau Dr. Zacher. Insbesondere zum 19. Jahrhundert seien ihre Arbeiten als Grundlage unverzichtbar gewesen. Große Anerkennung zollte er dem als Kurator wirkenden Björn Mismahl, der gemeinsam mit ihm durch die Ausstellung führte. Ohne ihn wäre die Ausstellung in dieser Form nicht entstanden und viele wichtigen Exponate hätten wohl nicht  ermittelt und ausgeliehen  werden können. 

Fotos mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Schloss und Park Benrath,

 

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