Veranstaltungen im Schloss - Spannende Ereignisse voraus und vorbei

Gerne präsentieren wir unseren Mitgliedern, den Freunden von Schloss und Park Benrath, ein vielfältiges Programm mit Konzerten, Museumsbesuchen und Reisen. So auch in diesem Halbjahr, in dem zuletzt vor vierzehn Tagen das Frühlingskonzert im Kuppelsaal mit dem Ensemble Quartensprung die Hörer begeisterte. Dem folgt am 14. Mai die Preview zur Ausstellung "Schloss Benrath - fotografische Retrospektive 1875 bis heute", für die schon viele Anmeldungen eingegangen sind.

 

Aber Schloss Benrath hält mehr bereit, denn auch die Stiftung Schloss und Park Benrath bietet ein großes und attraktives Programm, das wahrgenommen zu werden verdient.

 

- Streichquintett-Abend am 7. Mai 2024

Da ist als Nächstes auf ein interessantes Konzertprojekt am kommenden Dienstag, dem 7. Mai, 19 Uhr im Roland-Weber-Saal hinzuweisen. Etwas kryptisch findet man im Veranstaltungskalender https://www.schloss-benrath.de/veranstaltungs-liste/2024-05-07 den Eintrag "Lisi lädt ein", mit dem man zunächst wohl wenig anzufangen weiß (wenn man mit unserer ehemaligen Schlossherrin Elisabeth Auguste nicht ganz so "per Du" ist, wie es ihr Liebhaber Rodenhausen war, der sie "Lisi" nannte). Also: Lisi lädt ein zu einem Streichquintett-Abend mit Studierenden der Robert-Schumann-Hochschule, das spannend zu werden verspricht: Zwar werden die genauen Werke des Programms nicht genannt, aber es dürfte das Streichquintett C-Dur  D956 von Franz Schubert zur Aufführung kommen, von dem gesagt wird, es sei ein Mysterium, vollendet und doch rätselhaft.  Tatsächlich: je besser man es kennt, desto magischer zieht es einen in seinen Bann.

 

Neben Schubert will dieser Konzertabend eine faszinierende Komponistin zu Gehör bringen: die seit langem vergessene Britin Dame Ethel Smyth (1858 - 1944). Sie studierte in Leipzig, weil dies seinerzeit die einzige Musikhochschule war, die Frauen aufnahm. Brahms, den sie als Komponisten verehrte, war von einer ihrer Fugen außerordentlich beeindruckt, bis er erfuhr, dass eine Frau sie komponiert hatte. Es spricht für Bruno Walter und Gustav Mahler, dass sie Smyths Werk würdigten, ohne ihr Urteil über nichtmusikalische Register zu relativieren. Denn das geschieht selbst heute noch, wenn Smyth in Programme aufgenommen wird, weil sie homosexuell war - was wohl eine ebenso unangemessene Ausgrenzung ist, wie es die durch Brahms damals war und auch jetzt noch wäre. Man darf gespannt sein, wie sie am nächsten Dienstag eingeführt werden wird - hoffen wir, es dreht sich um ihre Musik und nicht um ihre erotischen Vorlieben oder ihr Engagement als Frauenrechtlerin.

 

Und wenn es um Ethel Smyths Musik geht, dann kann man nur staunen:  Vielleicht kommt ihr frühes Streichquintett E-Dur op. 1 aus dem Jahr 1884 zur Aufführung: spätromantisch, kraftvoll, spannungsreich, vielschichtig. Seien Sie neugierig: es gibt noch Karten für diesen - so darf man erwarten - spannenden Musikabend in Schloss Benrath im Museumsshop oder online über die Webseite der Stiftung (s.o.).  Und wer am 7. Mai die Komponistin Ethel Smyth kennengelernt hat, der wird anschließend sicher Ausschau halten nach einer Gelegenheit, eine ihrer Opern oder gar ihre überwältigende Messe in D-Dur hören zu können, die  1893 mit 1000 Mitwirkenden vor 12.000 Hörern in der Royal Albert Hall uraufgeführt wurde - in einer einem Hector Berlioz wahrhaft würdigen Dimension.  

 

 - Vortrag am 30. 4. 2024: Dr. Gunnar Gad: Technologischer Fortschritt im Absolutismus

Leider erlaubt die Webseite der Stiftung in der Veranstaltungsliste keinen Rückblick auf vergangene Ereignisse. Der gestrige Vortrag von  Dr. Gunnar Gad, Leiter des Naturkundemuseums würde sonst manchen bedauern lassen, dass er nicht zugegen war. Er trug über das ehrgeizige Projekt Carl Theodors vor, in den Münchner Jahren (1789 - 1799) das riesige Sumpfgebiet südwestlich Ingolstadts, das "Donaumoos", trockenzulegen, um es wirtschaftlich zu nutzen.  Dr. Gad, ist vielen bekannt durch seine interessanten Vorträge zur Pflanzen- und Tierwelt sowie ökologische Themen vornehmlich in Verbindung mit dem Schlosspark und dem Naturraum "Rhein". Auch dieses Mal fesselte er die Hörer mit seiner Darstellung der komplexen technologischen, historischen und sozialhistorischen Facetten dieses Projekts, das rückblickend geradezu exemplarisch demonstriert, wie der zivilisatorische Eingriff in ein Ökosystem durch Unverständnis der natürlichen biologischen Gegebenheiten letztlich trotz mehrerer Anläufe scheiterte. Dr. Gad verband dies mit einer anschaulichen Erläuterung der ganz unterschiedlichen Eigenschaften von Hoch- und Niedermooren, und deren ganz unterschiedlicher Abhängigkeit von Regenfällen bzw. Grundwasservorkommen, womit er  den Anwesenden einen Einblick in die komplexe Problematik heutiger politischer Vorstellungen zur CO2-Bindung und Renaturierung durch Fluten ehemaliger Moorgebiete gab.

 

Also: es lohnt sich, das Programm der Stiftung Schloss und Park Benrath im Auge zu behalten:  www.schloss-benrath.de !

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