Geschrieben von Dorothea Sprockamp, nach „Die Architektur von Schloss Benrath“ von Inge Zacher und Hardo Bruhns (erhältlich im Museumsshop)
Die Fragen auf Instagram – die Antworten hier!
Auf unserem Instagram-Kanal @freunde_schloss_benrath haben wir gefragt: 
Was ist eigentlich das Maison das Plaisance? Und was verbirgt sich hinter dem Corps de Logis? 
Wozu dienten die Kavaliersgebäude und was hatten die Schilderhäuser für eine Funktion?
Hier die Antworten.
Maison de Plaisance – das Lustschloss
Credit: Hardo Bruhns
Schloss Benrath wurde als Maison de Plaisance konzipiert – ein Lustschloss in idyllischer Umgebung, das dem Aufenthalt des Kurfürsten Carl Theodor von Pfalz-Bayern (1742-1799) in der warmen Jahreszeit dienen sollte. 
Der Begriff stammt vom französischen Architekten Jacques-François Blondel (1705-1774, s. https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques-Fran%C3%A7ois_Blondel).  Nicolas de Pigage, der Erbauer von Schloss Benrath, studierte bei Blondel in Paris und orientierte sich an dessen Prinzipien:
– Commodité – Bequemlichkeit
– Bienséance – Schicklichkeit
– Commodité – Bequemlichkeit
– Bienséance – Schicklichkeit
– Convenance – Angemessenheit
– Variété – Abwechslungsreichtum
– Gaieté – Heiterkeit
Pigage setzte die Werte nicht nur um, sondern entwickelte sie weiter – und schuf ein Bauwerk, das Funktion und Ästhetik auf besondere Weise vereint.


Corps de Logis – das Hauptgebäude
Credit: Hardo Bruhns
Das Corps de Logis bildet das Herzstück des Schlossensembles – das fürstliche Wohnhaus. Trotz seiner eleganten, fast zierlichen Erscheinung verfügt es über 55 Räume – teils in Zwischengeschossen verborgen – und bietet eine beachtliche Wohnkapazität für den kurfürstlichen Haushalt.
Kavaliersgebäude – für das Gefolge
Credit: Hardo Bruhns
Die beiden Kavaliersgebäude dienten der Unterbringung des fürstlichen Gefolges. Über unterirdische Gänge sind sie mit dem Hauptgebäude verbunden, weshalb die Bezeichnung „Flügel“ streng genommen nicht ganz korrekt ist.
- Im sogenannten „Ostflügel“ wohnte das Gefolge des Kurfürsten. Die großzügige Architektur und die umschlossenen Innenhöfe zeigen, wie viele Menschen unterschiedlichen Standes hier Platz fanden.
- Der „Westflügel“ beherbergte die Wirtschaftsbereiche: Schlossküche, Vorratsräume und Dienerwohnungen im Dachgeschoss. Auch die Hofgärtnerei war hier untergebracht. Ein funktionaler Bereich, der das höfische Leben unterstützte.


Schilderhäuser – für die Wache
Credit: Dorothea Sprockamp
Die kleinen kleinen, offenen Gebäude dienten als Unterstände für die Wachsoldaten. Sie sind mit Obelisken bekrönt – einer Form, die aus der ägyptischen Kunst übernommen wurde. Ein Helm im Giebel verweist auf die militärische Funktion dieser Bauwerke.
 
					 
			


