Die Sache mit der Uhr

Über 50.000 € hat der Freundeskreis bislang für die Anschaffung und Restaurierung der Uhren im Schloss Benrath gespendet sowie Druckkosten für die Schrift „Kurfürstliche Zeitmesser – Uhren aus der Sammlung von Schloss Benrath“ übernommen.

Auf dem Eröffnungsbild dieses Beitrags ist eine historische Portaluhr zu sehen. Frankreich, um 1900. „Vier kleine Messingfüsse tragen eine profilierte Platte aus weißem Marmor. Auf dieser erhebt sich auf beiden Seite zwei Säulenpaare, die eine profilierten Architrav tragen. Über den Säulen sitzen vier Pinienzapfen. Darüber erhebt sich ein sockelartiger Aufbau, der die Messingtrommel mit dem stirnseiteigen Zifferblatt trägt. Die Uhrtrommel wird von einem vergoldeten Zierelement bekrönt. Das Pendel schwingt frei zwischen den Säulen in der Portalöffnung und besitzt einen sogenannte Strahlenkranz als Pendelscheibe, dessen Zentrum das jugendliche Gesicht des Sonnengottes Apollon einnimmt.“ (aus: Kurfürstliche Zeitmesser“, SSPB, S. 68)

Momentan wird die hier abgebildete Chinoiserie-Pendeluhr (Foto © Hardo Bruhns) vom Uhrmachermeister Christian Schnurbus restauriert. Frankreich, um 1750.
„Das Gehäuse der Pendeluhr ist als offener Gartenpavillon ausgeführt, das sich einer chinoisen Fantasie verdankt und nicht auf chinesische Vorbilder zurückgeht.“ (aus: Kurfürstliche Zeitmesser“, SSPB, S. 48)

Doch nun zum Artikel von Hardo Bruhns.

Die Sache mit der Uhr

Geschrieben von Hardo Bruhns
Fotos © Hardo Bruhns

Zeiten und Uhren in Benrath
1770 war der Bau der Benrather maison de plaisance des Kurfürsten Carl Theodor und seiner Gemahlin Elisabeth Auguste weitgehend abgeschlossen und Möbel wurden per Schiff von Mannheim herangeschafft: die Zeit des Neuen Schlosses zu Benrath begann – und stockte sogleich. Denn durch mancherlei Hindernisse wie die Erbschaft von Bayern und den damit erforderlichen Umzug des Kurfürsten nach München im Jahr 1778 verminderte sich das Interesse am Benrather Schloss, bevor es eigentlich in Besitz genommen wurde, und die Einrichtungs- und Erhaltungsmaßnahmen wurden reduziert. Schon 1774 mussten Parkettböden wegen Schwammbildung erneuert werden, der Park, obwohl im Groben gepflegt, verwilderte. Zwar wurden 1785 noch steinerne Bänke im Park aufgestellt, wie wir sie heute kennen, doch Nicolas de Pigages Schöpfung versank in einen Dornröschenschlaf. Die Zeit blieb stehen, selbst wenn die große Außenuhr am Corps de Logis und vielleicht auch die Wanduhr im Vestibül noch aufgezogen wurden und der Kurfürst als begeisterter Uhrennarr eine prachtvolle Ausstattung mit kostbaren Uhren für sein hübsches Jagdschloss vorgesehen hatte.

Jahre vergingen. Die französischen Revolutionskriege brachten von 1795 – 1801 neue Herren von der Seine an den Rhein. 1804, fünf Jahre nach dem Tod Carl Theodors, nahm Herzog Wilhelm in Bayern kurzfristig bescheidene Residenz in Benrath, doch schon 1805 tauschte Bayern mit Napoléon I. das Herzogtum Berg gegen Ansbach und das habsburgische Tirol/Vorarlberg, das der Franzose soeben erobert hatte. 1806 wurde. Zum Weiterlesen hier klicken: Die Sache mit der Uhr

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